Zur Übertragung der Wärme in den Fußboden-Estrich (Heizestrich) werden Rohre aus überwiegend Kunststoff oder Verbundrohre verlegt. Als Kunststoff kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Der am meisten verwendete Kunststoff ist das vernetzte, sauerstoffdichte (ansonsten Korrosionsgefahr im Heizungskessel) Polyethylen (PE-X) oder PB (Polybuten).
Die Verlegung erfolgt entweder modular,
mäanderförmig oder bifilar (Schneckenform). Der bifilaren Verlegung
wird nach Möglichkeit der Vorrang gegeben, da mit dieser Verlegeart
eine gleichmäßige Wärmeverteilung im beheizten Raum erreicht wird.
Die modulare Verlegung erfolgt auch bei der Betonkernaktivierung.
Schließlich gibt es noch Verlegearten mit
Kunststoffkapillarrohrmatten, wobei die parallel angeordneten
PP-Röhrchen (Abmessungen z. B. 4,3 mm × 0,8 mm) vorzugsweise im
Gleichsinn durchflossen werden. Die kleinen Rohrabstände von 15 bis
30 cm bewirken eine sehr geringe, praktisch nicht merkbare
Temperaturwelligkeit auf der Fußbodenoberfläche.
Die Anwendung bei
der Betonkernaktivierung führt zu einer sehr homogenen
Bauteiltemperaturverteilung, wodurch die Wärmespeicher-Kapazität
gegenüber großen Rohrabständen stark steigt. Die Fußbodenheizung
wird nochmals in Naßsysteme
(Zementestrich oder Anhydritestrich, sehr häufig aufgrund der
besseren Wärmeübertragung in Fließestrich) und Trockensysteme
(Trockenestrichplatten) unterschieden. Beim Naßsystem werden die
Rohre im Estrich installiert.
Es sind zahlreiche Verlegearten der Rohre möglich. Um eine
weitestgehend gleichmäßige
Wärmeverteilung im Raum zu erreichen,
sollten Rohre mit gegenläufiger Warmwasser-Fließrichtung verlegt
werden. Dies wird erreicht, indem die Vor- und Rückläufe jeweils
nebeneinander angeordnet werden.
Beim Naßsystem gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten, um
das Rohr im Estrich zu fixieren:
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Quelle: Wikipetia |
Beim Trockensystem befinden sich die Rohre unterhalb des Bodenbelages. Die Befestigung erfolgt dort auf der Trägerdämmung, die mit Nuten und Wärmeleitlamellen ausgestattet ist. Die Wärmeleitbleche sollen der besseren Wärmeverteilung dienen. Das Trockensystem eignet sich für niedrige Fußbodenaufbauten und wird im Altbau oder in der Gebäudemodernisierung eingesetzt. Trockensysteme können auch mit direkt aufgelegten Oberböden (Estrichziegeln, Fliesen, schwimmendes Parkett und Laminat) ausgeführt werden und führen dadurch zu einer weiteren Reduzierung der Vorlauftemperatur und zu einer schnelleren Auf- und Abheizphase. |
Quelle: Wikipetia |
Eine weitere Variante der Trockensysteme besteht aus
Trockenestrichplatten mit einer vorgefertigten Fräsung, die die
Heizungsrohre fixiert. So fasst dieses System die vormals getrennten
Komponenten – Trockenestrichplatten und Fußbodenheizung – früherer
Systeme zusammen. Die geringe Montagezeit kommt besonders
Architekten zugute, die in öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen
und Kindergärten, nur die Ferienzeiten zum Einbau zur Verfügung
haben. Außerdem kann dieses vereinfachte System auch vom Privatmann
verlegt werden, so dass der Bauherr nur noch für die Rohranschlüsse
einen Heizungsbauer benötigt.
Neuere Fußbodenheizungssysteme werden verstärkt für die
Gebäuderenovierung konzipiert, ohne dabei in die bestehenden
Fußbodenaufbauten einzugreifen. Dabei entstehen sehr niedrige
Aufbauhöhen ab ca. 8 mm. Eine spezielle Ausgleichsmasse ist die
Grundlage für den Bodenbelag.
Bei beiden Systemen wird zur Wärmeverteilung
ein Heizkreisverteiler benötigt. Alle Heizkreise
(Rohrleitungsschleifen) werden jeweils mit einem Vorlauf und
Rücklauf an den Heizkreisverteiler angeschlossen. An dem
Heizkreisverteiler kann jeder einzelne Heizkreis mittels eines
Ventils hydraulisch abgeglichen werden. Der hydraulische Abgleich
ist erforderlich, da die einzelnen Bauteile der Fußbodenheizung
(z. B. Heizkreisverteiler, Rohrkreise etc.) verschieden hohe
Strömungswiderstände erzeugen. Eine gleichmäßige Wärmeverteilung ist
nur mit gleich hohen Durchsätzen in allen Heizkreisen möglich. Durch
in den Heizkreisverteiler integrierte Durchflussmengenmesser kann
der Volumenstrom (in Liter pro Minute) optisch sichtbar gemacht
werden.
Die Energiezufuhr wird mit Thermostaten (Raumregler), deren
Temperaturfühler im Heizbereich (z. B. Wohnzimmer) montiert werden,
geregelt. Der Thermostat gibt ein elektrisches Signal an den
Stellmotor, der dann das entsprechende Ventil am Heizkreisverteiler
öffnet bzw. schließt. Die Heizleistung beträgt bei gut gedämmten
Wohngebäuden etwa 50 bis 100 W/m². Zudem kann bis zu einer
bestimmten Fläche (abhängig vom Durchflusswiderstand der
eingesetzten Fußbodenheizung), die Fußbodenheizung direkt an den
bestehenden Heizkreislauf angeschlossen werden. Die Regelung
erfolgt dann über ein RTL-Ventil (return temperature limiter,
deutsch: Rücklauftemperaturbegrenzer), das im Rücklauf der
Fußbodenheizung montiert wird.
Die Haustechnik der Zukunft bietet folgende Leistungen für die Fußbodenheizung an:
Dimensionsberechnungen für die Heizungsrohre
Erstellung von Schlitz- und Durchbruch-Pläne
Lieferung des gesamten Fußbodenheizungs-Materials als Bausatz mit Einbauanleitung
Kostenloser Verleih von Spezialwerkzeug wie Presszangen für Verbundrohre
Abnahme der Fußbodenheizung durch Fachmann
Hydraulischer Abgleich der Heizkreisverteiler